
Auch für Vincenzo Grifo begann das Jahr 1993 nicht schlecht. Genaugenommen begann es am 7. April in einem Kreißsaal in Pforzheim. Sein begeisterter italienischer Großvater schenkte ihm fortan einen Roberto-Baggio-Pullover und ließ den Jungen – angeblich – in Roberto-Baggio-Bettwäsche schlafen. Mit dreieinhalb Jahren wurde der junge Vincenzo zum ersten Training beim VfR Pforzheim geschickt. Weltfußballer müsse es ja nicht gleich werden, aber vielleicht Bundesligaprofi?
A‑Jugend in der Verbandsliga
Nicht nur Profi, sondern Leistungsträger ist Grifo beim Freiburger SC. In 44 Spielen seit seinem Wechsel im letztjährigen Sommer schoss er 19 Tore und bereitete weitere 21 Treffer vor. In den ersten zehn Bundesligaspielen waren es sieben Torbeteiligungen. Keine schlechte Quote.
Dabei hatten nur noch die wenigsten einen großen Geldschein auf die Karrierequote von Grifo gesetzt, als er mit 17 Jahren noch immer das Pforzheimer Trikot trug. Mittlerweile hatte sich der Verein zwar zum 1. CfR Pforzheim fusioniert und umbenannt, die A‑Jugend spielte trotzdem nur Verbandsliga. Und ein ungewöhnlich schmächtiger Junge mit italienischen Wurzeln war mittendrin, fernab vom DFB-Stützpunkttraining. Hauptsache Fußball.
Image eines Straßenkickers
„Ich habe als Kind jede freie Minute im Käfig verbracht. Meine Mitschüler haben mich als Freak bezeichnet“, kokettiert er gerne mit dem Image eines Straßenfußballers. In jenem A‑Jugendjahr hatte er die Pforzheimer mit 53 Toren nicht nur zur Meisterschaft geschossen, sondern im Pokal-Halbfinale den Karlsruher SC eigenständig zerlegt und im Finale gegen Hoffenheim weitere drei Treffer erzielt. Pforzheim gewann 7:4 nach Verlängerung und Grifo stand plötzlich in allen Notizbüchern.
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